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Träume von Zwergenschwänen

29.06.2022 - Daniel

Ein normales, schon edler gestaltetes Wohnzimmer. Ich bin zu Besuch. Da ist es wieder, das Bild von den Träumen der Tansanier, das man so oder ähnlich selbst in einer Lehmhütte auf dem Dorf finden kann.

Supercool gefotoshoppt, muss man sich mal von Nahem anschauen, siehe unten, sorry, Glanzpapier. So ne Art Lego-Villa mit schwebendem Auto, Zwergenschwänen und fürs nicht tiefergelegte Leben noch ein fetter BMW.  Davon träumen die Menschen hier. Von dem, was für viele in unseren Breitengraden fast normal ist. Aber ist das alles so erstrebenswert? Was mache ich damit, wenn ich es habe? Kann ich damit irgend einen relevanten Unterschied machen? Naja, hier vielleicht schon, wer mit so einem Auto daherkommt, dem öffnen sich Türen...wenn es nicht vorher schon irgendwo auf den Lehmstraßen auf einer kleinen Erhebung aufgesessen ist. Lustig, Samuel hat vor kurzem beim Basketballplatz so einen tiefergelegten Wagen gesehen, festgefahren auf einem kleinen Hübbel, da hing er nun, der coole Typ, fest, kam nicht vor und nicht zurück.  
Warum sollte ich von so was träumen, was fürs Leben nichts bringt!? 

Vor kurzem bei uns am Tisch die Diskussion um den reichen Mann, der traurig von Jesus wegging, weil er abgeben sollte, an was sein Herz hing. 

Könnte ich das? Abgeben, wirklich loslassen? Auch hier in Tansania sind wir gefährdet, Dingen hinterherzuträumen anstatt Jesus hinterherzugehen.  

Was hilft wirklich, was hilft fürs Leben? Was hilft den Menschen, mit Gott Frieden zu haben, in ihren Ehen und Familien zufrieden zu sein, mit dem, was sie haben, fröhlich zu sein?   

Danke Gott für das, was wir haben und was wir durch dich sind! Lass mich von dem träumen, was dir am wichtigsten ist! 



Bald ist es 5 Jahre her mit dem Anfang des Studiums in "World Arts"


22.12.2021

Ist schon eine ganze Zeit her, dass wir in Dallas gewohnt haben. Hier ein Rückblick zu den Anfängen. Ich versuche, vom grünen Tisch zu erzählen, was wir tun und warum das alles. Zu der Zeit habe ich "World Arts" studiert und studiere es immer noch. Allerdings mehr solche Fächer, die mir helfen, meine Arbeit zu reflektieren. Ich bin sehr dankbar dafür und freue mich auf das nächste Studienfach, das ich von Januar bis Mai 2022 belegen werde, um über die Arbeit mit den Mbugwe zu reflektieren. Viel Spaß mit diesem Video, besonders für die, die uns noch nicht so gut kennen.





Wen dieses sehr vielseitige und spannende Studium interessiert, hier ein Link zur Dallas International University und zum Center for Excellence in World Arts:

MA in World Arts

Unterwegs

um Weihnachten

21.12.2020 - Daniel

 

Au mann ei, jetzt such ich schon wieder was...meine grauen Gummi-Birkenstock-Hauslatschen. Die hatte ich doch in irgend eine Tasche senkrecht reingesteckt, aber welche nur?


Vor wenigen Tagen von Gießen nach Holzhausen gezogen denke ich zurück. 

Vor ziemlich genau fünf Jahren sind wir von Limbach-Oberfrohna auch hierher umgezogen, um uns ganz konkret auf den Dienst mit Wycliff vorzubereiten. Seitdem sind wir jedes Jahr um Weihnachten umgezogen, nicht nur um Weihnachten, auch noch zweimal mitten im Jahr, aber doch immer in der Jahreszeit, wo andere Zeit und Möglichkeit haben, ihre Wohnung adventlich zu schmücken. Wir haben uns stattdessen mit Kisten und Koffern umgeben. 

Und wie ging es der Familie von Jesus? Nicht viel anders. Viel Bewegung, erst nach Bethlehem, dann Umzug nach Nazareth. Als Jesus zwei oder drei Jahre alt war kamen die Weisen aus dem fernen Osten. Nein, sie gehören eigentlich nicht zu den Krippenfiguren. Dann floh die Familie nach Ägypten und kehrte nach einer längeren Zeit wieder zurück. Jesus war jetzt schon ein handfester Junge, der diese Wechsel bewusst erlebte. 
Und jedes Jahr versuchen wir, die Kisten in die eine Ecke und den Weihnachtsbaum, ob nun Nadelbaum oder Medizinbaum aus dem Garten, in die andere Ecke zu stellen. Wenigstens in einer Hälfte des Zimmers ein wenig besinnliche Atmosphäre. Und selbst dann ist innerlich immer ein Stück Unruhe mit dabei. Die Seele ist noch am alten Ort oder stellt sich wie auch jetzt gerade schon auf die Rückkehr nach Tansania ein. 

Wir sind unterwegs, das Ziel ist dort, wo Jesus jetzt ist, die Herrlichkeit des Himmels, das ewige Leben bei Gott. Leben auf der Erde ist eine Reise zu einem größeren Ziel. Das fühlt sich nicht immer gut an, aber im Glauben gehen wir auf diesen Augenblick zu, an dem Jesus Christus der Weltzeit ein Ende setzt und unsere Seelen völlig zur Ruhe kommen. 




"Denn hier auf der Erde gibt es keinen Ort, der wirklich unsere Heimat wäre und wo wir für immer bleiben könnten. Unsere ganze Sehnsucht gilt jener zukünftigen Stadt, ´zu der wir unterwegs sind`." (Die Bibel, Hebräer 13,14, Neue Genfer Übersetzung)


Ich bete, dass wir alle in unserer Familie unsere Sehnsucht nach Verwurzelung stillen können mit dieser Perspektive.


Und vielleicht bekommen wir wieder so einen Last-Minute-Weihnachtsbaum und schaffen es noch, die Kugeln im Lager in Siegen zu finden. Die Strohsterne sind leider in Tansania.


Meine Gummilatschen werden beim Sortieren und Packen für Tansania in den nächsten Tagen schon wieder auftauchen.

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