Dezember 2021

Frohe Weihnachten!

Liebe Freunde und Verwandte,


welches Bild würdet ihr raussuchen für einen Weihnachtsgruß? 1, 2, 3 oder 4? Die 1 passt doch nicht! Sturm und Blitze? Nein! Nummer 2 und 3? Palmen und Entspannung? Ja, schön wär’s, wenn denn in dieser Zeit alles so entspannend wäre. Bild 4? Sonnenaufgang? Ja, das vielleicht schon. Licht vertreibt die Finsternis. Alle vier Bilder habe ich am Malawisee aufgenommen, innerhalb zweier Tage. Derselbe Ort kann sehr unterschiedlich aussehen. Beängstigendes und Schönes können sehr nahe beieinander liegen. Wir wünschen euch von Herzen, dass ihr trotz der bedrohenden Stimmen in dieser Welt den Blick auf das lenkt, was Weihnachten wirklich ist, Gott kommt in die Finsternis dieser Welt, in das Leid, die Ängste, in den erschreckenden Egoismus und Hochmut der Menschen, er kommt als der, der Licht bringt. „Ich bin als Licht in die Welt gekommen, auf dass, wer an mich glaubt, nicht in der Finsternis bleibe,“ hat Jesus gesagt. Und ich bin ihm unendlich dankbar dafür!


Während ich das schreibe, flattert eine Email rein: Arbeitserlaubnis für die nächsten zwei Jahre bewilligt. Gott sei Lob und Dank! Viele Wochen haben wir uns immer wieder mal so gefühlt wie auf Bild 1. Die große Hoffnung, die wir im Juli-Rundbrief ausgedrückt hatten, war verflogen, nachdem einige Kollegen von uns dann doch keine Verlängerung bekommen hatten. Aber die Dinge haben sich bis zum November wieder geändert. Nun sind wir die ersten von unserer Organisation, die in einem neuen Bewerbungsverfahren die Bewilligung bekommen haben. Andere werden folgen. Viele haben täglich dafür mitgebetet. Vielen Dank euch! Wir sehen, wie Gott uns gnädig und wunderbar geführt hat. 


Ich muss mich sehr entschuldigen. Wir hatten ein so volles und auch schönes Jahr, dass ich euch viel zu wenig in diesem Jahr informiert habe. Ihr seid uns und dem Dienst dennoch treu geblieben. Wir sind euch unendlich dankbar dafür!

Highlights seit Juli

Nationalpark und Sansibar

Wir waren im Juli im Ruaha Nationalpark und durften im August Urlaub auf Sansibar genießen. Ein großes Privileg in so einem schönen Land wohnen zu dürfen. Hier ein kurzes Video:

Freunde

Unsere Freundschaften hier vor Ort sind gewachsen. Die amerikanische Familie, mit denen wir viel Zeit verbringen, hat sich nach längerem Hin und Her entschieden, hier in Tansania zu bleiben. Auch sie haben mit uns die Arbeitserlaubnis bekommen. Wir sind sehr erleichtert und froh. 

Das zweite Gästehäuschen neben unserem Wohnhaus ist im Sommer fertig geworden und hat den schlimmsten Regen überstanden. Aber dreißig Meter von der Außenmauer unseres Geländes sind durch die vom Berg herunterströmenden Wassermassen eingestürzt. Neue Fundamente sind gelegt und die Mauer wird gerade wieder aufgebaut.

Häuschen fertig

Klettern

Samuel liebt Klettern, dank der Kletter-AG, die er 2020 an der christlichen Schule in Gießen besucht hatte. Wir haben Klettergriffe an einen Baum im Garten angebracht und möchten noch ein paar weitere Routen ausbauen. Unsere Kinder schaffen es bis nach oben, ich geh schon beim fünften Griff ab.

Wir hatten immer mindestens eine Lernhelferin da, das ganze Jahr über. Gott sei Dank! Von September bis Anfang Dezember waren sogar zwei Lernhelferinnen da. Es war superschön mit Sarai und Vivien. In dem Video unten könnt ihr sehen, was sie bei uns erlebt haben und auch einen Einblick bekommen in das Schöne, was Gott uns als Familie hier auch immer wieder neben der Arbeit schenkt:

https://vimeo.com/manage/videos/650417772/47fb5b5791

Ihr könnt uns und der Arbeit hier sehr helfen, indem ihr dieses Video weiterleitet an Jugendkreise und Jugendliche, Singles, Ehepaare und auch Senioren in euren Gemeinden, die einen Dienst im Ausland machen könnten. Denn für die nächsten zweieinhalb Monate haben wir keinen HelferIn, und ich werde mit anpacken in der Heimschule. Es ist schade, dass dadurch manche Arbeiten für SIL aufgeschoben werden müssen. Für 2022 wünschen wir uns, noch einige Lücken schließen zu können. Schule ist ein sehr wichtiges Thema und wir bitten euch um Gebet, dass Gott uns Helfer schickt. 

Hilfe in der Schule

Damaris in Aktion

Damaris unterrichtet Elia in der ersten, und wenn keine LernhelferIn da ist, auch Rebekka in der vierten Klasse. Sie begleitet auch die Volontäre in allem, was zu dem Wechsel nach Tansania und der Heimschule gehört. Sie betet für Menschen, wenn Gott sie dazu leitet. Auf der Straße durfte ein Mensch sofort Besserung seiner chronischen Schmerzen im Knie durch Gebet erfahren. Mit Gottes Geschenk der prophetischen Gabe dient sie im Hauskreis und in der Gemeinde, so auch bei wegweisenden Fragen unseren Dienst betreffend. Sie schreibt Gebetsnachrichten und hält die, die mit ihr über Whatsapp in Kontakt sind, auf dem Laufenden. Wenn ihr auch Gebetsnachrichten möchtet, schreibt ihr bitte über ihre Whatsapp-Nummer: +255719655189. Du kannst sie hier direkt anklicken:

Was ist passiert im Bereich Ethnoarts in den letzten Monaten?

Bilder von der zweiten Schauspielwoche im August; für ein paar Tage waren auch Damaris und die Kinder mit dabei. Von oben links nach unten rechts:

1) Damaris schminkt Schauspieler für die Plakatwerbung. 2) Potifar's

Frau macht sich an Josef ran. 3) Jakob und Lea. 4) Rebekka, Samuel und die

Sangu spielen UNO. 5) Mwasandube arbeitet sich in ein größeres Mischpult ein.

6) "Geht schnell nach Ägypten," sagt Jakob zu seinen Söhnen,

"aber ohne Benjamin!" 

Das Volk der Sangu


Unsere ursprünglichen Pläne, schon in diesem Jahr auf Tour mit der Josefsgeschichte zu gehen, haben wir Anfang Juli auf das nächste Jahr verschoben. Schon immer wollten wir ein 2-3-Jahre-Projekt daraus machen, aber der Zeitdruck mit der Arbeitserlaubnis hat uns glauben lassen, wir müssten oder könnten die aufwändigsten Teile des Projekts bereits in diesem Jahr schaffen, so z.B. die Tour durch die 12 Dörfer - völlig unrealistisch, wie ich heute sehe. Zum einen wäre das Geld für die Tour und alle Vorbereitungen nicht vorhanden gewesen. Außerdem hat Gott uns in mehreren Prophetien ebenfalls kein grünes Licht für die Tour in diesem Jahr gegeben. Wir sind jetzt auch gerade noch daran, die 29 Szenen, die die Schauspieler in zwei Schauspielwochen improvisiert haben, auf sprachliche und theologische Korrektheit und auf dramaturgischen Ausdruck hin zu überprüfen und zu verbessern. Wenn das fertig ist, gehen die Texte zusammen mit den Videos zurück in die Dörfer, aus denen die Schauspieler kommen, damit sie kräftig üben können.

Andere Elemente dieses Projekts sind das Finden und die Schulung von Leitern für Bibel-Hörgruppen in allen 12 Dörfern. Dafür brauchen wir mehr Vorbereitungszeit. Auch fehlen uns noch Instrumente für die Tour, und wir lernen noch weitere Künstler anderer Kunstformen kennen und bauen Beziehung zu ihnen auf. Hier ein kleiner Ausschnitt aus dieser Arbeit in einem kurzen Video, wie wir im Dorf Ukwavila Trommeln herstellen und dabei über die Bibel reden. Darin sieht man gut, dass es nicht nur um das Ziel geht, den Menschen die Josefsgeschichte nahe zu bringen, damit sie die Bibel als relevant für ihre Kultur und ihr Leben verstehen - der Weg dahin ist ebenso wichtig:

https://vimeo.com/649353416/41581bf5d3

Ein riesengroßes Dankeschön...


...an alle, die nach dem Aufruf im Juli-Rundbrief für das Sangu Projekt gesondert gespendet haben. Wer sich daran mitbeteiligen möchte, segnet die Menschen in diesem Volk reich: 


Sangu Projekt

Das Volk der Ndali


  • Es ist sehr bergig im Gebiet der Ndali


    Button
  • Bildtitel


    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Beim Workshop denken die Teilnehmer über die größten Herausforderungen in der Ndali-Kultur nach


    Button
  • Bildtitel

    Ein Ndali Künstler hat uns geflochtene Körbe geschenkt mit "Yesu" und "Jesus" darauf

    Button

   

September. Zusammen mit den Bibelübersetzern der Ndali sind Mwasandube, mein engster Mitarbeiter, und ich zu den Ndali in die Berge gefahren, südlich von Mbeya. Unser Toyota mit 3L-Turbo-Diesel hat die steilen Serpentinstraßen kaum geschafft. Intensive Gespräche über die Herausforderungen der Ndali Christen und der Bevölkerung haben uns auf eine Spur gebracht, die vielleicht in vielen unserer Sprachprojekte im Land großen Segen bringen könnte. Bei den Ndali wird sehr viel Alkohol umgesetzt, auch richtig fiese Fusel mit Giftstoffen drin. Viele Menschen gehen nach dem Gottesdienst direkt in die Kneipen. Ehen und Familien sind sehr belastet, Kirchen und Gemeinden stark geschwächt. Wir möchten ein Programm in die Ndali-Sprache übersetzen, das Menschen mit Suchtproblemen durch wöchentliche Kleingruppentreffen hilft, wirklich ganze Sache mit Jesus zu machen und durch ihn Schritt für Schritt frei zu werden.


   

Das Volk der Nyiha


Selbst eine Kopie europäischer Marschmusik ist verboten. Warum? Das kann keiner erklären.

Ein Nyiha Künstler hat einige der traditionellen Liedgattungen mit den dazugehörigen Instrumenten gezeichnet. Eine großartige Hilfe für das Gespräch über jede Kunstgattung.

Oktober. Mit den Nyiha-Bibelübersetzern fuhren wir in ihr Gebiet, nur noch zwei Stunden von Sambia entfernt. Bei einem zweitägigen Workshop kamen Nyiha der unterschiedlichsten Hintergründe zusammen, um über Kunst in der Bibel, über ihre Kultur und deren Potentiale, und auch über die Herausforderungen in ihrer Kultur nachzudenken. Eines fiel mir dort mehr als anderswo auf, wie stark die Kluft zwischen der Welt der Christen und der Welt der Menschen außerhalb der Kirchen und Gemeinden ist. Alle traditionellen Ausdrucksformen wurden von den christlichen Missionaren und infolgedessen auch von den Gemeinden verboten. Wenn traditionelle Musik im Volk gemacht wird, schauen die Christen verstohlen von außen zu. Sie freuen sich an dem, was man ihnen verboten hat. Dabei geht es nicht um schlechte Inhalte, die man verboten hätte. Sogar eine lokale Kopie westlicher Marschmusik ohne Text wurde verteufelt. Die Klänge ihrer Instrumente, die Bewegungen bei den Tänzen, die Freude, die zum Ausdruck kommt – das gehört sich nicht für einen ordentlichen Kirchgänger. Paradox! Da es bei den Nyiha viele Christen gibt, sind die traditionellen Künste am Aussterben, und dadurch fühlen sich die Nichtchristen umso mehr darin bestärkt, den christlichen Glauben nicht anzunehmen, um nicht gänzlich ihre Kultur zu verlieren. Eine einzige traditionelle Kunstform hatte Eingang in die Kirchen gefunden, und diese ist im ganzen Gebiet der Nyiha die lebendigste und weitverbreitetste Gattung. Es ist nicht nur traurig, wenn Christen das Kind mit dem Bade ausschütten. Es ist regelrecht gefährlich, wenn in Gemeinden Handlungen und Ausdrucksformen verboten werden, die in den Bereich des ethisch und moralisch Neutralen fallen. Drei Nyiha-Vertreter wurden gefunden, die nun mit uns zusammen konkrete Schritte planen, gute Inhalte mit guter Kunst zu verbinden. Wir möchten den Verantwortlichen in Kirchen und Gemeinden Mut machen, eine klare Botschaft mit den Ausdrucksformen zu verbinden, die die Herzen der Menschen berühren. Wir glauben, dass noch viele Menschen dadurch Zugang zu dem Leben spendenden Wort Gottes bekommen. 


Das Volk der Mbugwe


Wir hatten im Juli-Rundbrief von der außergewöhnlichen Woche mit den Mbugwe geschrieben. Die Texte der damals neu komponierten Lieder, in denen die Künstler die Probleme der Mbugwe-Kultur mit Bibelstellen in Beziehung setzen, werden rückübersetzt ins Suaehli. Dann können wir die Inhalte schleifen. Danach bekommen die Künstler die Videos von ihren Erstentwürfen zusammen mit den korrigierten Texten zum Üben. Und hoffentlich schon im März oder April 2022 werden wir diese neuen Lieder erneut aufnehmen, mit treffendem Inhalt und in qualitativ hochwertiger Darbietung. Danach können sie im Volk verteilt werden. 


Hineinfinden braucht Zeit

Vertreter weiterer fünf Völker haben uns angefragt, ihnen zu helfen. Das ist wunderbar. Wir brauchen nun Weisheit was zu tun und was zu lassen ist. Dafür könnt ihr gerne mitbeten. In den letzten Jahren habe ich mich hier bei SIL manchmal so als fünftes bunt-kreatives Rad am Wagen gefühlt. Seit kurzem aber darf ich nun auch von der Ethnoarts-Perspektive her meine Untersuchungsergebnisse und Ideen in den Strategieplanungen der Bereichsleiter für die verschiedenen Projekte im Land einbringen. Das hat mich noch mehr motiviert, da wir nun meinen Arbeitsbereich mit den anderen Arbeitsschwerpunkten von SIL miteinander verknüpfen und so die einzelnen Projekte passgenauer und bedarfsorientierter gestalten können.

DANKE

Für all eure Unterstützung sind wir sehr dankbar. Wir freuen uns über eure Treue im Beten und Geben. Viele schreiben uns immer wieder, fragen bei uns nach, oder geben Infos an ihre Gemeinden weiter. Ohne euch wäre all das, was wir hier tun, nicht möglich. Habt von Herzen Dank dafür. 

Nun wünschen wir euch Frieden und Freude an Weihnachten, ein gesegnetes neues Jahr und dass ihr Gottes Gegenwart in eurem Leben mehr und mehr erlebt. 

Daniel & Damaris, mit Samuel, Rebekka und Elia
  • Bildtitel

    Damaris im tropischen Regenwald

    Button
  • Bildtitel

    Elia alias Spiderman bei seiner Geburtstagsfeier (6)

    Button
  • Bildtitel

    Elia wird eingeschult

    Button
  • Bildtitel

    Gruppenknuddeln mit Freunden

    Button
  • Bildtitel

    Papa und Samuel zelten am Fuß des Mbeya Peak

    Button
Share by: