Mbugwe - Kunst, die die Themen der Menschen berührt

Mbugwe

2021

Kunstfreizeit

Vom 14.-20. Juni 2021 kamen wir mit 38 Künstlern aus dem Volk der Mbugwe zu einer Kunstfreizeit zusammen. Das ist eine eineinhalbtägige Reise mit dem Auto von Mbeya nach Norden, an der Hauptstadt Dodoma vorbei. Im Jahr 2018 und 2019 waren wir bereits bei den Mbugwe gewesen, um sie nach ihren Künsten und den Problemen in ihrer Kultur zu fragen. Auf der Freizeit selbst setzten wir diese Untersuchungen fort. Die Themen reichten von Wassernot bis zu Alkoholismus, schlechtem Umgang mit armen Menschen und Misshandlung junger Frauen, Mängel in der Kindererziehung und ein sehr geringes Selbstwertgefühl im Blick auf ihre eigene Sprache und ihr kulturelles Erbe. Auf der Grundlage dieser Untersuchungen hatten wir über einen längeren Zeitraum Bibelstellen herausgesucht, die Hilfe und Rat für die Probleme dieses Volkes geben. Da die Bibelübersetzer der Mbugwe erst vier Bücher der Bibel fertiggestellt hatten, war einiges zu tun, diese relevanten Texte bis zur Freizeit fertig zu übersetzen und auch vom Übersetzungsberater überprüfen zu lassen. Mit diesen Worten der Bibel in der Hand entwickelten die Künstler neue Kunstwerke mit sehr traditionellen, aber auch moderneren Mbugwe-Künsten.


Es waren angesehene Top-Fachleute für die große Vielfalt der Mbugwe Künste zusammengekommen. Die Musiker komponierten in Gruppen und brachten sich gegenseitig traditionelle Tänze bei. Bei der Herstellung traditioneller Mbugwe-Grashüte und -teppiche entwarfen alte Frauen neue Texte und lernten sie singend auswendig. Bereits fast ausgestorbene Kunstgattungen wurden wiederbelebt und mit neuem Inhalt gefüllt. Vier Männer sangen über die schlechte Behandlung junger Frauen, was für ein großer Schritt! Maler malten Bilder, eines davon soll warnen, schmutziges Wasser für den Hausgebrauch zu verwenden. Töpfer stellten klassische Mbugwe-Gefäße her, aber auch eine Skulptur zur Erschaffung des Menschen aus Ton als Erinnerung, dass wir und alle Kreativität von Gott dem Schöpfer stammen. Gottes Wort kam zu relevanten Themen zur Sprache und die Teilnehmer haben angefangen, sich selbst mit der Bibel zu beschäftigen.


Es war eine ganze Woche voller sprühender Kreativität, lautem Lachen und Momenten der Betroffenheit. Teilnehmer sagten am Ende der Woche, dass sie bisher nur säkulare Texte gesungen haben, jetzt aber möchten sie biblische Texte verwenden. Andere sagten, ab jetzt würden sie auch in die Kirche gehen.


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