Die 12-Dörfer-Josef-Musical-Tour bei den Sangu ist nun in der heißen Vorbereitungsphase. Im Januar konnten wir die Texte für das Josef-Theaterstück auf
inhaltliche und sprachliche Korrektheit fertig prüfen. Wir haben ja letztendlich die ganze zweite Hälfte des 1. Mosebuches verarbeitet plus noch die zusätzlichen verbindenden Theaterszenen. Das war viel mehr Textarbeit als ich ursprünglich gedacht hatte. Andy, ein Übersetzungsberater von Wycliff Schweiz, hat uns dabei sogar noch geholfen.
Wir haben den ganzen Text im Studio als eine Audioversion aufgenommen und Übungsvideos von allen Szenen fertig geschnitten. Ende Januar holten wir alle Schauspieler für zwei Tage zusammen und übten mit ihnen, wie sie das Theaterskript in Verbindung mit der Audioversion vom Skript und den Videos zum Auswendiglernen verwenden sollen. Das Theaterstück wird gerahmt von einer Geschichtenerzählerin, die die Josefsgeschichte vor Kindern erzählt, während die erwachsenen Schauspieler und Musiker die eigentliche Geschichte umsetzen. Die Kinder stellen Verständnis- und Anwendungsfragen zur Geschichte. So haben wir intensiv über die Anwendung im Leben und in der Kultur der Sangu gesprochen und versucht, mit den Fragen der Kinder und Erklärungen der Geschichtenerzählerin wirklich das Leben der Menschen zu berühren. Das hat mehrere Wochen in Anspruch genommen. Nach Fertigstellung der Texte für die Kinder konnten wir dann im April eine Kindergruppe aus einem der 12 Dörfer aufnehmen, um ein Übungsvideo für die Kindergruppen aus den übrigen 11 Dörfern herzustellen. Denn für die Tour sind wir auf Kindergruppen aus allen 12 Dörfern angewiesen. Hier ein kurzes Video von diesem Kinderteil des Projektes:
Im Mai folgte eine zweitägige Schulung für 86 Gemeindeleiter, Pastoren und zukünftige Kleingruppenleiter aus den zwölf und sogar noch ein paar mehr Dörfern. Die Themen kreisten um „Kultur und Bibel“ und den Gebrauch lokaler Sprache und künstlerischer Kommunikationsformen für Gemeindearbeit und Mission. Wir gaben ihnen einen Überblick über das ganze Josef-Projekt. Dann folgte eine dreitägige Schulung für 66 Kleingruppenleiter. Sie lernten wie man eine Gruppe startet und leitet, ein Bibelgespräch vorbereitet, und die Audiobibel-Abspielgeräte benutzt (die komplett von einer Gemeinde in den Niederlanden gespendet wurden). Zwei tansanische Mitarbeiter aus unserem SIL-Büro in Mbeya halfen uns bei dieser Schulung. Wir erhofften uns, dass wir vor der 12-Dörfer-Josef-Musical-Tour in all diesen Dörfern jeweils mindestens eine Kleingruppe am Start haben, um Menschen, die bei der Tour von Gottes Wort und Geist berührt werden, gleich in diese Kleingruppen einladen zu können. Diese Zahl wollten im Jahr 2023 auf 24 Kleingruppen verdoppeln. Das Ergebnis der Schulung trieb mir mehrfach die Freudentränen über Gottes Wirken in die Augen. Die Teilnehmer entschieden sich, in 17 Dörfern sofort mit 28 Kleingruppen zu beginnen und diese schon in diesem Jahr auf 34 Kleingruppen zu erweitern.
Hier üben die Teilnehmer der Kleingruppenleiter-Schulung in Gruppen das Leiten von Kleingruppen, sie planen wen sie in ihren Dörfern einladen können und wann sie starten möchten.
Alle Kleingruppenleiter bekamen ein Neues Testament in ihrer Sprache geschenkt, für viele der erste gedruckte Text in ihrer Sprache. Diese richtig zu lesen ist für die meisten eine Herausforderung, und Mponzi, ein Sangu-Bibelübersetzer erklärt den Teilnehmern die Leseregeln ihrer Sprache, hier konkret wie der Ton die Bedeutung des Wortes verändert und im Text gekennzeichnet wird.
Während der Schulung kommt auch der Kulturbeamte mit dazu und grüßt die Gruppe, hier rechts im Bild. Mwasandube und ich nennen ihn Cosmas. Wir haben mit ihm seit drei Jahren einen freundschaftlichen Kontakt. Er ist selbst Christ, begeisterter Chorleiter und Komponist und freut sich riesig an unserer Arbeit. In einem Gespräch in diesen Tagen sagte er, dass es sehr wichtig sei, das was wir tun der Regierung bekannt zu machen, denn viele Politiker wissen noch nicht, was alles mit lokalen Künsten an guten Inhalten vermittelt werden kann. Kulturelle Ausdrucksmöglichkeiten und gute Botschaft können sich gut ergänzen und haben eine große Kraft zur Veränderung.
Shitambi ist ein Geschenk Gottes! Er wird, so Gott will, die Rolle des Josef spielen. Aber über das hinaus ist er einfach mit seinem Herzen voll und ganz bei der Sache, begeistert von Gott und von dem Ansatz, die Sprache der Sangu und ihre kreativen Kommunikationsmittel zu nutzen zur Verbreitung der guten Botschaft von Jesus Christus. Nach unserer Schulung hat er sich sich eigeninitiativ aufgemacht, um die Kleingruppen in ihren Anfängen zu ermutigen und zu besuchen. Seit Mai ist er bereits in sechs Dörfer gefahren. Durch seinen angekündigten Besuch wurden manche Leiter erst ermutigt, die Gruppe in ihrem Dorf zu starten. Auch Schwierigkeiten gibt es zu überwinden. Shitambi ist der erste, der das vor Ort mitbekommt. Betet für ihn um Weisheit und Leitung des Heiligen Geistes! So werde ich Anfang Juli z.B. in einem Dorf predigen und auch mit den Christen dort reden. Ein junger Mann, der eine Bibelgruppe beginnen möchte, erfaehrt große Widerstände in seiner eigenen Gemeinde, dabei gibt es dort gerade einmal 2 Prozent Christen, die es sehr schwer haben. Hier ein kurzes und frohes Video von den Anfängen, auch mit einem Abspielgerät für die Sangu-Audiobibel.
"Dem HERRN gehört die Erde und was sie erfüllt, Der Erdkreis und seine Bewohner." (Psalm 24,1)
Wir möchten trotz der Krisen und höherer Preise offen über Geld schreiben. Wir möchten sehr sehr gerne die 12 Dörfer mit der Josefaufführung in Kombination mit Bibelverkauf, Familienkalender und Einladung zu Bibel-Hör-Kleingruppen erreichen. Uns fehlen noch über 30.000 Euro. Viele kleine Beträge und Sonderspenden helfen dabei, das Ziel zu erreichen.
Wenn alle Kosten zusammengerechnet werden, die Kosten für die Aufführungen selbst, die Essens-, Übernachtungs- und Reisekosten, die Fertigstellung und der Druck vom Familienkalender, alle vorbereitenden Übungszeiten mit Schauspielern und Musikern, die Hilfe der Bibelübersetzer beim Transkribieren, Übersetzen und Schleifen von Texten, die Schulungen der Kleingruppenleiter, Videoediting, das Gehalt von Mwasandube, ohne den ich das alles unmöglich schaffen würde, dann kostet uns das auf ein Dorf umgerechnet 5.000 Euro. Für sechs Dörfer fehlt uns noch das Geld. Ein Freund rief uns vor kurzem an, ob wir etwas bräuchten, er würde uns gerne etwas aufs Spendenkonto überweisen. Als ich ihm davon erzählte, dass uns ein Dorf 5.000 Euro kosten würde, sagte er spontan, er wolle für ein Dorf spenden. Wunderbar!
Wir bitten dich/euch ganz freundlich darum, auch Freunden oder Verwandten weiterzuerzählen von unserem Dienst, ihnen unseren Rundbrief ans Herz zu legen, oder auch um Unterstützung für uns zu bitten. Da wir weit entfernt leben, ist es schwierig, neue Menschen in Deutschland kennenzulernen, die unseren Dienst mit unterstützen könnten. Wir brauchen allerdings etwas höhere Spenden, um die Arbeit weiter effektiv tun zu können. Das betrifft nicht nur das Volk der Sangu, sondern das ganze Spektrum meiner Arbeit in verschiedenen Völkern. Das geht nur, wenn die Spenden deutlich über den Bedarf für die Familie hinausgehen. Ganz viele von euch geben über Jahre sehr treu und teiweise auch hohe Beträge, immer wieder sammeln Gemeinden Sonderspenden für uns und das macht uns unglaublich froh, wir sind euch sehr dankbar dafür und auch gelassen, denn bisher konnten wir alles tun, was Gott uns vor die Füße gelegt hat. Und jetzt sehen wir wirklich auch Früchte der Mühen der letzten Jahre, und diese Früchte sind verheißungsvoll. Dennoch beobachten wir seit einigen Monaten, dass wir fast immer etwas unter Bedarf liegen und nicht mehr viel Luft für weitere Projekte bleibt. Ein kleines Polster hat sich über das letzte Jahr hinweg recht schnell abgebaut. Eine ganz liebe Frau ist vor kurzem gestorben, die unseren Dienst seit 2012 ganz treu im Gebet getragen und mit einem hohen Betrag unterstützt hat. Wer hilft mit, diese Lücke zu füllen? Wer macht Werbung für uns? Gebt es in eurer Gemeinde weiter. Wenn ihr mehr Rundbriefe zum Verteilen möchtet, gebt mir kurz Bescheid. Alles, was ihr gebt, wird eingesetzt für die Menschen hier vor Ort.
Je mehr wir zur Verfügung haben, desto mehr können wir tun, desto mehr können wir fertige Produkte, wie übersetzte Neue Testamente in schriftlicher Form oder als Audio-Bibeln unter die Leute bringen, aufgenommene Lieder an mehr Menschen verteilen, neue Schulungen oder Freizeiten anbieten, bei denen Menschen geholfen wird, für sich selbst die Bibel als relevant und lebensverändernd zu erleben oder auch selbst kreativ werden zu können, damit Gottes heilsame Worte Verbreitung finden.